Die Bedeutung des Namens Klavierduo INVIA 

nebst einigen Gedanken zum Klavierspiel zu vier Händen
 

Der Name INVIA (lat. „auf dem Wege“), den Jana Prjaschennikowa und Volker Zwetzschke für ihr Klavierduo gewählt haben, setzt an dem kritischen Punkt an, den jedes Duo fortwährend zu überwinden hat: während sich bei jeder anderen kammermusikalischen Formation mehrere (musikalisch) gleichberechtigte und jeweils über ein „eigenes Reich“ verfügende Individuen begegnen, erfordert das Duospiel zu vier Händen an einem Klavier eine absolute Unterordnung der jeweiligen Individualität unter die schöpferische Idee, womit jede musikalische Begegnung zugleich ein unentwegtes „sich aufeinander Zubewegen“ bedeutet.  Eine weitere – instrumentenspezifische – Herausforderung ergibt sich aus dem Umstand, daß zur Klangerzeugung nur ein (gemeinsamer) Resonanzboden zur Verfügung steht, der das Problem einer extrem kurzen gemeinsamen Einschwingzeit nach sich zieht. 
 
Daß dieser Name auch aus dem romantischen Geist heraus eine tiefere Bedeutung in Anspruch nehmen kann, ist der Tatsache zu verdanken, daß man sich beim Musizieren auf einem nimmerendenden „Weg“ befindet, der zugleich – und durchaus im Sinne des immerwährend suchenden romantischen „Wanderers“ – als „Ziel“ betrachtet werden muß.